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Die Anfänge


 


Die Idee aus einem ehemaligen Kohlenkeller einen Partykeller entstehen zu lassen, um mein Studium besser finanzieren zu können, ist in mir während meines Sommerurlaubes im August 1969 ganz spontan entstanden.


Gedacht, gemacht und getan in kürzester Bauzeit, und mit den geringsten Eigenmitteln entstand der Betrieb, gänzlich in Eigenleistung, in nur drei Monaten Bauzeit, wobei ich damals als Konzept nur daran dachte, gute Soul Musik aus meiner Plattensammlung für meine zahlreichen Freunde und Bekannte aus dem ehemaligen „ BUS STOP“, „Mackie Meser“ und dem „St. Johns Inn“, am Wochenende aufzulegen und einige coole Drinks dazu anzubieten.


Kurz vor der Fertigstellung, gerade noch rechtzeitig, kam meine Mutter jedoch auf die Idee, dass Sie noch jung genug wäre und gerne mitmachen würde, indem Sie Ihr absolutes Kochtalent miteinsetzen und einbringen möchte. Also wurde noch einmal umgebaut: In der Mitte des Hauptraumes eine kleine Küche eingebaut, in der Sie Ihre polnischen und russischen Kochkünste vor den Augen aller Gäste zubereiten und ausgeben konnte.


Die gesamte Einrichtung war aus einfachen Schwartenbrettern zusammengenagelt, wobei die alten verputzen Kellerwände einfach mit weiser Farbe überstrichen wurden. Die eigentliche Atmosphäre entstand jedoch durch die offene Küche, die von allen Seiten einsehbar war. Alte Einrichtungsgegenstände aus einer Mühle und Handwerksgegenstände, von einem aufgegebenen Bauernhof aus Rhön, in Verbindung mit einem roten Teppichfußboden und einer überwiegend roten Beleuchtung der einzelnen Räume, sowie Licht aus wuchtigen Kerzen ergaben eine urige, warme, rustikale Stimmung.


Was uns jedoch bis zu Letzt fehlte, war ein Name für unseren Betrieb.



Zu der damaligen Zeit gab es bereits einige polnisch - russische Restaurants, deren Ruf nicht besonders gut war. Eine gute Freundin unserer Familie gab uns somit den Rat, den Betrieb unter einem Synonym in der Namensgebung zu eröffnen. Hierbei diente der Roman Scarlet Pimpernel „Das scharlachrote Siegel“, geschrieben von der ungarische Baroness Orczy als Vorlage.


Der „Scarlet Pimpernel Club“ war geboren, der Betrieb wurde am 1. November 1969 unter diesem Namen auch eröffnet.

Da unsere gesamten Ersparnisse an Baumaterial bereits aufgebraucht waren, reichte das Geld einfach nicht mehr um Stühle, Tische, Gläser, Geschirr oder Besteck als Restauranteinrichtung anschaffen zu können.


So dass, wir anfänglich an jedem Öffnungstag unsere privaten Möbel, sämtliches Familienporzellan, Gläser, Besteck und Tischdecken aus unserer Wohnung im Erdgeschoss in den Keller tragen mussten und selbstverständlich an jedem Abend auch wieder zurück.

Geheizt wurde der Keller mit Briketts und Holz mittels eines alten Kachelofens, der auch die übrigen Räume mit heizen musste.

Unsere ersten Gäste waren Freunde und Bekannte, danach folgten Studenten, Künstler, junge Schauspieler, Leute vom Theater und dem Ballett, überwiegend eher ein Publikum mit wenig Geld, so dass meine Mutter den einen oder anderen durch Ihr gutes Herz zu Sonderpreisen verköstigte und noch einiges mit für den nächsten Tag kostenlos in Alu einpackte.


Die damaligen Studenten und Künstler erinnern sich noch sehr gerne an die guten alten Zeiten, in denen sie von „ Mamuschka“ durchgefüttert wurden; und sind heute noch zum größten Teil die besten Freunde der Familie geblieben.

Es hat nicht sehr lange gedauert bis der „ Scarlet Pimpernel Club“ der Geheimtipp und der Kultkeller in Frankfurt am Main wurde. Eine Institution die von Anfang an durch die Leistung und Herzensgüte von „ Mamuschka“ geprägt wurde. Sie hatte niemals Gäste, es waren alle Ihre Kinder, völlig unabhängig vom Alter, der Nationalität oder dem Stand.


Vor den Augen Ihrer Gäste stellte Sie GANZE WILDSCHWEINSCHINKEN , Hirschkeulen, Gänse und Truthähne auf den Tisch, schnitt Sie die Scheiben großzügig ab, gab Ihre hausgemachten Klöße, Gemüse, sowie reichlich Sauce dazu und sprach „nehmt, fresst, vermehrt euch und seid glücklich". Eine allabendliche Fressorgie die kein Ende zu nehmen schien, begann, unterstützt mit reichlich Wodka -aus dem Wasserglas–. Zum Schluss gab es sogar noch selbstgebackenen Kuchen mit nach Hause.

Einige wenige Elitäre, absolute Einzelfälle gab es auch, Gäste die ständig meinten meckern und nörgeln zu müssen, zum Leidwesen und Verdruss der übrigen Gäste/Kinder von „Mamuschka“. Einmal richtig auf die Palme gebracht, sorgte diese schnell, unter dem Beifall der übrigen Gäste, für die notwendige Abfuhr „Ich habe Sie nicht zu mir eingeladen, wenn es Ihnen nicht gefällt, können Sie auch gerne wieder gehen“


Der Erfolg und der damit verbundene Einsatz wurden immer größer und größer, so dass, ohne die ständige Mithilfe der gesamten Familie und einigen Freunden, der Betrieb nicht zu bewältigen war.


Tische, Bänke, Stühle und sogar eine Heizung konnten nunmehr nach und nach angeschafft werden.

Der Ruhm und der gute Ruf eilten uns immer mehr voraus. Der Bekanntheitsgrad wurde immer größer und größer - ohne hierfür eine jegliche Werbung zu benötigen. Politiker, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und insbesondere Künstler aus dem Show und Musikgeschäft wie z.B. die Rolling Stones, Ray Charles , Deep Purpel, Eagles, Ella Fitzgerald, Roberto Blanco, Horst Tappert (um nur einige wenige Namen zu nennen) schätzten die Verschwiegenheit und Anonymität dieser Geheimadresse.

Bei „Mamuschka“ im Pimpernel zu Gast zu sein, war und ist als wäre man wie bei Mama zu Hause.


So manches Paar hat „Mamuschka“ im Pimpernel miteinander verkuppelt. Deren anschließende Hochzeit, die Geburt Ihrer Kinder und mittlerweile die der Enkelkinder, wurden danach ebenfalls im Pimpernel gefeiert.



Die Veränderungen


Im Herbst 2002 ereilte uns das fürchterliche Schicksal, dass unser damaliger Betrieb aufgrund eines defekten Kühlschrankes komplett abbrannte. Behördliche Auflagen und neue technische Anforderungen ließen es nicht mehr zu, den „ Scarlet Pimpernel Club“ in der alten Form wieder zu errichten.


Innerhalb eines Jahres entstand in dem alten Kellergewölbe ein  außergewöhnlicher VERANSTALTUNGSORT  auf höchstem technischem Niveau, der nunmehr allen Anforderungen an eine Erlebnisgastronomie mehr als gerecht wird.


Zur Freude und zum Erstaunen aller Ihrer Fans kochte „Mamuschka“ im „Pimpernel“ sogar noch als 98 jährige, voller Begeisterung und ohne jegliche Hilfe,  zuletzt  anlässlich der Buchmesse 2010 für Ihre 60 köpfige isländische Fangemeinde, sowie letztmalig im Dezember 2010  bei der Veröffentlichung Ihrer eigenen Biographie.


Am 10. Januar 2013 hat meine Mutter, unsere geliebte „Mamuschka“ 17. Tage vor Ihrem 100 Geburtstag, eine neue Aufgabe übernommen und sich deshalb von uns allen auf Erden verabschiedet.


 Während der letzten zwei Jahre als Pflegefall, bei mir zu Hause, war sie bis zuletzt stets darum bemüht wieder zu Kräften zu kommen und fragte jeden der Sie besuchte „ Kindchen - was soll ich Dir kochen“  wenn ich wieder Gesund bin?


Sie gab stets mehr als Sie zurückbekam – Sie war ganz einfach die MAMUSCHKA für alle –


Ganz bestimmt ist sie jetzt dafür im Himmel, beim lieben Gott und kocht ihm einen guten Kaffee, mit einem gehörigen Schuss Sahne. (Auszug aus dem Buch von Halldòr Gudmundsson „ Mamutschkas Lebensrezepte“ ISBN 978-3-442-75228-7)


In Anlehnung an die Erfolge der letzten Jahrzehnte von „Mamuschka“ und in ständiger Erinnerung an diese von Ihr auf extravagante Weise  geprägte  Zeit, wird der  Scarlet Pimpernel Club weiterhin nur  als Geheimtipp, ebenso exklusiv und nur für geschlossene Gesellschaften, unter Beibehaltung der alten sehr erfolgreichen Konzepte weitergeführt.


Ihr Peter Kowalew



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